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Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Geopolitische Risiken und Angebotsausblick im Fokus

Am Mittwochmorgen bleiben die Ölpreise nach einem volatilen Dienstag stabil. Die Eskalation im Ukraine-Krieg hält die geopolitische Risikoprämie hoch, aber kurzfristige bullishe Einflüsse wie der Ausfall am Johan-Sverdrup-Ölfeld nehmen ab. Die längerfristigen Bedenken um Angebot und Nachfrage, insbesondere für 2025, bleiben belastend.

Seit Mitte Oktober schwanken die Preise, getrieben von schwachen Nachfrageaussichten in China und wachsender Produktion in Nicht-OPEC-Ländern wie den USA. Während Analysten wie Gao Jian betonen, dass dem Markt ein klarer Impuls fehlt, könnte die Lage in der Ukraine dies ändern. Der Einsatz von Langstreckenraketen und Russlands gesenkte Hürden für Atomschläge erhöhen das Risiko von Versorgungsengpässen.

Investoren warten auf den DOE-Bestandsbericht, nachdem das API am Vorabend hohe Rohölzuwächse gemeldet hatte. Ob die Daten den Markt nachhaltig beeinflussen, bleibt abzuwarten.

Kurzfristig wirken geopolitische Risiken stützend, doch mittelfristig bleibt die Prognose eines Überangebots bestehen. Die Inlandspreise starten am Mittwoch aufgrund des Preisrückgangs am Vorabend günstiger.

Börsendaten 20.11.2024 um 08:35

ICE-Gasoil DEZ: 683.75$
ICE-Brent JAN: 73.41$
NY-Rohöl WTI DEZ: 69.61$
US-Dollar/CHF: 0.8845

Rheinfracht nach Basel: 30.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Ölpreise steigen weiter: Produktionsausfälle und Konflikte treiben den Markt

Die Ölpreise haben zu Beginn der Woche deutlich zugelegt und zeigen auch heute eine Tendenz nach oben. Grund dafür sind Produktionsprobleme in wichtigen Förderländern sowie die zunehmenden Spannungen zwischen Russland, der Ukraine und den USA.

Am Montag stiegen die Preise für Brent- und WTI-Rohöl um mehr als zwei Dollar, nachdem Norwegens grösstes Ölfeld, Johan Sverdrup, wegen eines Stromausfalls stillgelegt wurde. Das Feld liefert normalerweise 755’000 Barrel pro Tag und ist damit eine der wichtigsten Förderstätten Europas. Der Ausfall dauert weiterhin an.

Auch in Kasachstan gibt es Probleme: Am Tengiz-Ölfeld, das für Europa von grosser Bedeutung ist, wurde die Produktion wegen Reparaturarbeiten um bis zu 3 Prozent gesenkt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Samstag abgeschlossen sein.

Neben den Produktionsausfällen wirkt sich die angespannte politische Lage zwischen Russland und der Ukraine auf den Markt aus. Die USA haben der Ukraine kürzlich erlaubt, Langstreckenraketen gegen Russland einzusetzen. Diese Entwicklung erhöht die Unsicherheit an den Märkten und unterstützt den Preisanstieg.

Trotz des aktuellen Preisanstiegs rechnen Experten mit einem langfristigen Überangebot. Grund dafür sind die geplanten Produktionssteigerungen der OPEC+ sowie eine schwächere Ölnachfrage, vor allem aus China.

Ein weiteres Zeichen für eine entspanntere Marktlage ist die Änderung bei den Öl-Futures. Während in den letzten Monaten die kurzfristigen Kontrakte teurer waren (Backwardation), sind sie nun günstiger als langfristige (Contango). Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das Angebot ausreichend ist und sich die Knappheit am Markt reduziert.

Börsendaten 19.11.2024 um 09:05 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 688.50$
ICE-Brent JAN: 73.13$
NY-Rohöl WTI DEZ: 68.96$
US-Dollar/CHF: 0.8843
Rheinfracht nach Basel: 35.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Europäische Energiepolitik und die Folgen – eine Analyse der aktuellen Marktlage

Die Ölpreise befinden sich erneut auf dem Rückzug und nähern sich den Jahrestiefstständen von Anfang September. Während die in US-Dollar gehandelten Kontrakte weiter an Boden verlieren, dämpft die jüngste Stärke des Dollars den Preisrückgang. Dies wirkt sich auch auf die Heizölpreise aus, die noch nicht das Niveau der September-Tiefs erreicht haben. Für eine weitere Abwärtsbewegung scheint eine Stabilisierung der geopolitischen Lage – vor allem im Nahen Osten und in der Ukraine – entscheidend zu sein. Angesichts der derzeitigen Marktlage, die sich aus Verbrauchersicht positiv entwickelt, wäre dies ein realistisches Szenario.

In China hingegen trübt sich das Bild weiter ein. Die jüngsten Zahlen des chinesischen Statistikamts zeigen, dass die Raffinerieverarbeitung im Oktober um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückging. Damit bleiben die Werte bereits den siebten Monat in Folge unter dem Vorjahresniveau. Zwar wurde Ende September die neue Yulong Petrochemical Raffinerie in Betrieb genommen, die im Oktober fast volle Auslastung erreichte, dennoch blieb die allgemeine Raffinerieproduktion rückläufig. Insbesondere die kleineren, unabhängigen Raffinerien sind von dieser Entwicklung betroffen: Ihre Auslastung sank Ende Oktober auf nur noch 59 Prozent, während sie im Vorjahr bei bereits wirtschaftlich schwierigen 77 Prozent lag.

Der Rückgang dieser Anlagen ist vor allem auf die sinkenden Gewinnmargen für Mineralölprodukte zurückzuführen, die im Oktober ihre bisherigen Jahrestiefststände erreichten. Die schwache Auslastung drückt zudem auf die chinesischen Rohölimporte, was die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der chinesischen Ölnachfrage erhöht. Diese negative Perspektive wird zunehmend zu einem stabilen Faktor für fallende Ölpreise auf dem Weltmarkt.

In Europa bleibt die Energiepreissituation angespannt. Die EU-Sanktionen gegen Russland, die einst dazu gedacht waren, die Kriegsmaschinerie des Kremls zu schwächen, haben sich als Fehlkalkulation mit Gegenwirkung erwiesen. Statt Russland stärker zu belasten, leidet die EU unter wirtschaftlicher Schwäche und anhaltend hohen Energiepreisen. Ungarns Premierminister Viktor Orbán, einer der schärfsten Kritiker der Sanktionspolitik, fordert daher ein Ende der Massnahmen. Er argumentiert, dass die hohen Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im Vergleich zu den USA massiv beeinträchtigen. Orbán betonte, dass europäische Unternehmen unter wesentlich höheren Energiekosten leiden, was ihre Marktposition schwächt. Ungarn, das weiterhin stark auf russische Energieimporte setzt, profitiert wirtschaftlich von dieser Haltung, während andere EU-Staaten wie Deutschland, einst Motor der europäischen Wirtschaft, mit wachsender wirtschaftlicher Schwäche zu kämpfen haben.

Am heutigen Morgen zeigt sich der Handel an den Ölbörsen ruhig. Die Notierungen bewegen sich nahe den Schlusskursen vom Freitag. Während Rohöl leicht günstiger gehandelt wird, steigen die Preise für Gasöl etwas an. Überraschungen, die den Markt zum Wochenstart hätten beeinflussen können, blieben am Wochenende aus, sodass der Handel in einem verhaltenen Modus startet.

Börsendaten 18.11.2024 um 09:34
ICE-Gasoil DEZ: 663.35
ICE-Brent JAN: 71.04
NY-Rohöl WTI DEZ: 67.66
US-Dollar/CHF: 0.8877
Rheinfracht nach Basel: 35.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Marktunsicherheiten treiben Ölpreise tiefer – Fokus auf 2025

Die Ölpreise haben seit Freitag rund 2 Dollar pro Barrel verloren. Ursache sind Sorgen um Chinas Wirtschaft und die damit verbundene schwache globale Nachfrage sowie Prognosen eines Überangebots für 2025. Massnahmen der chinesischen Regierung zur Konjunkturstützung enttäuschten zuletzt, und auch die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten lieferten keine klare Erholung. Besonders schwach fiel der Anstieg der Industrieproduktion im Oktober aus.

Die Rohölpreise verzeichneten seit Freitag einen Rückgang von rund 2 Dollar pro Barrel. Die Hauptursachen liegen in der unsicheren Entwicklung der chinesischen Wirtschaft, die sich direkt auf die globale Ölnachfrage auswirkt, sowie in Prognosen eines möglichen Überangebots für das Jahr 2025.

Die jüngsten Konjunkturdaten aus China, die heute veröffentlicht wurden, zeigen ein gemischtes Bild. Besonders negativ aufgenommen wurde der schwächere Anstieg der Industrieproduktion im Oktober im Vergleich zu den Erwartungen. Laut Analyst Warren Patterson von der ING Groep NV waren auch die Raffinerieaktivitäten und die implizite Ölnachfrage enttäuschend, was den Druck auf die Märkte verstärkte.

Die Internationale Energieagentur (IEA) wies in ihrem Monatsbericht darauf hin, dass die chinesische Ölnachfrage im September bereits den sechsten Monat in Folge gesunken sei. Für das dritte Quartal 2024 erwartet die IEA einen Rückgang der chinesischen Nachfrage um 0,3 Mio. Barrel pro Tag gegenüber dem Vorjahr, während die US-Behörde EIA den Rückgang auf 0,1 Mio. Barrel pro Tag schätzt.

Trotz dieser belastenden Faktoren zeigten kurzfristige Impulse eine begrenzte bullische Wirkung. Proteste an einem grossen libyschen Ölfeld sowie die Gefahr eines Tropensturms im Golf von Mexiko, der die Produktion stören könnte, stützen die Preise vorübergehend. Hurrikan Rafael reduzierte die US-Ölproduktion im Golf zeitweise um 500.000 Barrel pro Tag, doch die Gesamtförderung der USA bleibt mit 13,5 Mio. Barrel pro Tag nahe ihrem Rekordniveau.

Zusätzliche Beachtung fanden die jüngsten Lagerdaten aus den USA. Die Benzinbestände fielen auf ein Zwei-Jahres-Tief, ausgelöst durch eine erhöhte Nachfrage. Auch bei den Destillatvorräten kam es zu Bestandsabbauten, die jedoch im Vergleich zum Vorjahr weiterhin überdurchschnittlich bleiben.

Makroökonomische Faktoren wie der starke US-Dollar, gestützt durch neue Inflationsdaten und Erwartungen einer vorsichtigen Zinspolitik der US-Notenbank, verstärkten den Druck auf die Ölpreise. Gleichzeitig wird zunehmend davon ausgegangen, dass die OPEC+ angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung geplante Produktionssteigerungen weiter hinauszögern könnte.

Der Markt bleibt damit von Unsicherheiten geprägt. Während Wetterereignisse und geopolitische Entwicklungen kurzfristige Einflüsse haben, bleibt die schleppende Nachfrage, insbesondere aus China, der entscheidende Belastungsfaktor für die Ölpreise.

Börsendaten 15.11.2024 um 08:34
ICE-Gasoil DEZ: 662.75
ICE-Brent JAN: 71.50
NY-Rohöl WTI DEZ: 67.66
US-Dollar/CHF: 0.8877
Rheinfracht nach Basel: 35.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Es wird kalt

Nachdem die Ölpreise gestern das vorläufige Monatstief markiert haben, sind die Kurse gestern Nachmittag wieder etwas gestiegen. Auf der fundamentalen Seite belasten weiterhin die Sorgen über das Nachfragewachstum, sowie der Höhenflug des US-Dollars. Die Leitwährung ist seit der Wiederwahl von Trump auf dem höchsten Stand seit 2 Jahren angekommen und belastet damit die Ölpreise.

Heute Vormittag warten die Anleger nun noch auf den Monatsbericht der IEA, der aller Voraussicht nach bearish ausfallen dürfte. So fiel auch der gestern veröffentlichte OPEC Monatsreport aus.

Im Inland sinken die Temperaturen nächste Woche nochmals deutlich. In höheren Lagen ist mit Schneefall zu rechnen. Dies dürfte in den nächsten Tagen/Wochen die Rheinfrachten ein wenig entlasten.

Wer die Heizung noch nicht eingeschaltet hat, sollte dies jetzt dringend erledigen und dabei gleich noch den Heizöl-Stand kontrollieren, um keine Überraschungen zu erleben. Teuren Notfällen kann so vorgebeugt werden.

Börsendaten 14.11.2024 um 08:55

ICE-Gasoil Dezember : 667.75

ICE-Brent Januar: 72.05

NY-Rohöl WTI Dezember: 68.19

US-Dollar/CHF: 0.8865

Rheinfracht nach Basel: 33.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Warum hohe Rheinfrachtraten und ein starker US-Dollar die Ölpreise in der Schweiz steigen lassen

Die steigende Frachtraten auf dem Rhein sowie der starke US-Dollar im Vergleich zum Schweizer Franken führen zu höheren Ölpreisen in der Schweiz. Die Transportkosten für Ölprodukte, die über den Rhein in die Schweiz gelangen, erhöhen sich insbesondere dann, wenn die Nachfrage nach Frachtdiensten hoch ist oder bei niedrigen Wasserständen, die die Kapazitäten der Schiffe einschränken. Dies treibt die Kosten für den Transport in die Höhe.

Parallel dazu verteuert ein starker US-Dollar den Import von Öl, da der internationale Ölhandel hauptsächlich in US-Dollar abgewickelt wird. Ein ungünstiger Wechselkurs bedeutet, dass Importeure mehr Franken für dieselbe Menge Öl zahlen müssen. Diese beiden Faktoren – teurere Rheinfrachten und ein starker US-Dollar – wirken sich zusammen auf die Endpreise von Ölprodukten aus und sorgen dafür, dass diese für Konsumenten und Unternehmen in der Schweiz steigen.

Weitere Faktoren für die Preisentwicklung sind der ICE-Gasoil- und der Brent-Rohölpreis. Der niedrigste Preis für ICE Low Sulphur Gasoil im Jahr 2024 wurde bisher am 11. September erreicht, bei etwa 625 USD pro Tonne. Dieser Rückgang spiegelte einen starken Abwärtstrend wider, der durch fallende Nachfrageprognosen, insbesondere in China, und eine insgesamt schwächelnde globale Ölnachfrage geprägt war. Dagegen lag der höchste Preis des Jahres bei rund 820 USD pro Tonne im April, als sich die Märkte nach den Nachwirkungen geopolitischer Ereignisse stabilisierten. Aktuell liegt der Preis bei 663.25 USD pro Tonne. Der Brent-Rohölpreis erreichte seinen Tiefstand am 10. September bei 68.68 USD pro Barrel. Der Höchstpreis wurde am 12. April mit 92.17 USD pro Barrel verzeichnet, als geopolitische Spannungen und Angebotsverknappungen den Markt beeinflussten. Der aktuelle Brent-Rohölpreis beträgt 71.93 USD pro Barrel.

Börsendaten 13.11.2024 um 08:38

ICE-Gasoil DEZ: 663.25$
ICE-Brent JAN: 71.93$
NY-Rohöl WTI DEZ: 68.15$
US-Dollar/CHF: 0.8830

Rheinfracht nach Basel: 33.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Erwartet uns wieder eine volatile Woche? – Ölpreise im Spannungsfeld von Politik und Produktion

In der vergangenen Woche reagierten die Rohölpreise aufgrund mehrerer wichtiger Ereignisse, darunter besonders die US-Präsidentschaftswahlen, mit teils deutlichen Schwankungen. Trotzdem fiel die Bilanz am Ende der Woche bei den beiden Referenzsorten Brent und WTI im Vergleich zu den Schlusskursen vom 1. November nur leicht negativ aus.

Für Verunsicherung sorgte jedoch die Sitzung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses in China. Von Montag bis Freitag wurden von den Marktteilnehmern weitere wirtschaftliche Stützungsmassnahmen seitens der chinesischen Regierung erwartet, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Diese Erwartungen blieben jedoch unerfüllt, was die Hoffnungen nun auf die anstehenden politischen Veranstaltungen in China im Dezember lenkt. Insbesondere die Tagung des Politbüros und die zentrale Wirtschaftskonferenz werden als mögliche Quellen für weitere antizyklische Massnahmen erwartet, die den Konsum anregen sollen. Die Analysten der ANZ Bank rechnen hier mit neuen wirtschaftlichen Impulsen, während die chinesische Regierung offenbar die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Politik unter Donald Trump abwägen möchte.

Auch in dieser Woche wird es spannend, da die Monatsberichte der OPEC, EIA und IEA zur Lage am Ölmarkt veröffentlicht werden. Die OPEC startet die Reihe am Dienstag. Der Bericht der EIA, normalerweise für Dienstagabend vorgesehen, erscheint aufgrund des Veterans Day in den USA erst am Mittwoch. Die IEA folgt dann am Donnerstag mit ihrer Analyse. Diese Berichte werden entscheidend sein für die Einschätzungen zur aktuellen Marktlage und den künftigen Entwicklungen im Ölsektor.

Kurzfristig beobachten Marktteilnehmer zudem die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko. Einige Unternehmen hatten ihre Offshore-Anlagen aufgrund des drohenden Hurrikans Rafael vorsichtshalber heruntergefahren, obwohl der Sturm letztlich keine direkte Gefahr für die Ölanlagen darstellte. Dies könnte dennoch Auswirkungen auf die wöchentlichen Produktionszahlen haben, die das US-Energieministerium (DOE) in seinem wöchentlichen Bestandsbericht am Donnerstag veröffentlicht. Der Bericht des API wird am Mittwochabend erscheinen und ist ab Donnerstagmorgen verfügbar.

Nach den US-Wahlen und der wenig überraschenden Entscheidung der US-Notenbank wird die geopolitische Lage im Nahen Osten wieder stärker in den Fokus rücken. Sollte es hier zu einer Eskalation und damit zu potenziellen Angebotsengpässen kommen, könnten die Ölpreise unterstützt werden.

Börsendaten 11.11.2024 um 08:34
ICE-Gasoil NOV: 670.75
ICE-Brent JAN: 73.90
NY-Rohöl WTI DEZ: 70.30
US-Dollar/CHF: 0.8777
Rheinfracht nach Basel: 30.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Zweite Trump-Amtszeit als Risiko? Ölmarkt bleibt angespannt

Am Freitag gaben die Ölpreise erneut leicht nach, da die Bedrohung durch den Hurrikan Rafael für längerfristige Störungen etwas abnahm. Zwar ist weiterhin etwa 20 Prozent der Ölförderung im Golf von Mexiko stillgelegt, jedoch wird erwartet, dass es sich dabei vor allem um kurzfristige Ausfälle handelt.

Trotz dieses Rückgangs steuern die Rohölpreise an den Handelsplätzen ICE und NYMEX auf einen Wochengewinn zu. Gleichzeitig halten die Spekulationen an den Märkten über die möglichen Auswirkungen einer erneuten Präsidentschaft Donald Trumps an. Im Raum steht die Frage, ob er erneut hohe Strafzölle auf chinesische Importe verhängen würde und ob dies im Gegenzug eine massive Expansion der Konjunkturmassnahmen in China auslösen könnte. Peking hat ohnehin bereits umfangreiche Stimuluspakete auf den Weg gebracht.

In China tagte diese Woche der ständige Ausschuss des Volkskongresses, der über zusätzliche fiskalische und wirtschaftliche Massnahmen beriet. Analysten gehen davon aus, dass heute eines der grössten Konjunkturpakete seit der Pandemie angekündigt wird. Es gibt auch Hinweise darauf, dass angesichts eines möglichen neuen Handelskonflikts mit den USA weitere wirtschaftliche Anreize für das kommende Jahr geplant sind.

Ein neuer Handelskrieg scheint nicht abwegig, wenn man Trumps frühere Amtszeit in Betracht zieht. Schon im Wahlkampf hatte er immer wieder die Einführung hoher Zölle auf ausländische Waren gefordert. Die Analysten von Citigroup sehen eine zweite Amtszeit Trumps als nachteilig für den Ölmarkt und gehen davon aus, dass die potenziellen Strafzölle die chinesische Wirtschaft erheblich belasten könnten, wodurch die Nachfrage nach Öl möglicherweise schwächeln würde. Hinzu kommt die Erwartung, dass eine republikanische Regierung die inländische Ölproduktion der USA weiter ankurbeln könnte, was das globale Angebot zusätzlich erhöhen würde.

Die Analysten von Standard Chartered haben jedoch eine andere Sichtweise. Sie erwarten nicht, dass US-Ölproduzenten Trumps Forderung nach einer Steigerung der Bohraktivitäten zwangsläufig nachkommen werden. Allerdings vermuten sie, dass unter Trump die iranischen Ölexporte stärker eingeschränkt werden könnten als unter der Regierung von Biden. Die zukünftigen Entwicklungen bleiben jedoch vorerst spekulativ, da die neue US-Regierung erst im Januar ihre Arbeit aufnehmen wird.

Ähnlich bleibt auch die Situation bei der US-Notenbank Fed, die gestern wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte senkte. Diese Massnahme war von den Anlegern antizipiert und bereits in den Märkten eingepreist. Aufgrund von Trumps wirtschaftspolitischen Plänen wird jedoch ein erneuter Inflationsanstieg erwartet, was im kommenden Jahr zu weiteren Zinserhöhungen führen könnte. Fed-Chef Jerome Powell betonte jedoch, dass die Fed keine Prognosen über die zukünftige Fiskalpolitik machen werde und vorerst an ihrem aktuellen Kurs festhalte. Auf die hypothetische Frage, ob er zurücktreten würde, falls Trump dies verlange, antwortete Powell mit einem klaren Nein.

Insgesamt bleibt die fundamentale Marktlage volatil, da die Unsicherheit über die Auswirkungen einer zweiten Amtszeit Trumps auf den Ölmarkt gross ist. Kurzfristig gibt es Unterstützung durch die Ausfälle infolge des Hurrikans Rafael, mittelfristig bleibt die Nachfrage jedoch fragil, und die Prognose für ein deutliches Angebotsüberangebot bis 2025 bleibt bestehen.

Diese hohe Volatilität spiegelt sich auch in den Inlandspreisen wider. Zwar sind in den frühen Morgenstunden leichte Preisrückgänge im Vergleich zum Vorabend festzustellen, doch im Vergleich zu Donnerstagfrüh gibt es nur marginale Preisveränderungen.

Börsendaten 08.11.2024 um 08:34
ICE-Gasoil NOV: 679.00
ICE-Brent JAN: 75.05
NY-Rohöl WTI DEZ: 71.68
US-Dollar/CHF: 0.8730
Rheinfracht nach Basel: 30.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Donald Trump gewinnt die US-Wahl und löst Dollar Rallye aus

Die letzten 24 Stunden waren äusserst volatil und turbulent an den Märkten. Donald Trump gewinnt überraschend deutlich die Wahl und wird am 6. Januar 2025 zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt.

Was wird uns hier in der Schweiz erwarten? Für Unternehmen, die in der Schweiz produzieren und ihre Waren in die USA exportieren wollen, dürfte die Wahl von Donald Trump keine gute Nachricht sein, sofern dieser hält, was er versprochen hat. Denn Trump hat angekündigt, Zölle von bis zu 20 Prozent auf alle Waren verhängen zu wollen, die importiert werden. Damit würden die Produkte von Schweizer Unternehmen auf dem US-Markt deutlich teurer und damit gegenüber einheimischen Produkten benachteiligt.

Zusätzlich erschwert würde die Situation für die Schweizer Unternehmen, falls die EU als Reaktion ebenfalls ihre Zölle anheben würde und es zu einem Handelskonflikt zwischen den USA und Europa käme. Denn auch die EU ist für die Schweizer Exportwirtschaft extrem wichtig. Allerdings: Ob Trump seine Drohungen tatsächlich wahr macht, ist völlig unklar. Denn Zölle würden die Preise in den USA erhöhen und damit auch den Konsumentinnen und Konsumenten in den USA schaden. Und Trump will sicher keinen weiteren Inflationsschub.

Viele Börsennotierte Unternehmen haben sich über den schnellen Wahlsieg gefreut. Unter Trump dürften auch Energiekonzerne in den USA profitieren, die auf die Gewinnung von fossilen Brennstoffen spezialisiert sind. Entsprechend geht es beim grössten Produzenten von Schieferöl- und -Gas, EOG Resources um 4 Prozent und bei den Konkurrenten EQT, sowie Southwestern Energy um über 7 Prozent nach oben. Der SMI schloss knapp 2 Prozent im Plus und auch die Kryptowährung Bitcoin schnellte auf den höchsten Stand alles Zeiten und war zeitweise über 9 Prozent im Plus gestern.

Der US-Dollar hat gestern ebenfalls deutlich zugelegt und liess die Ölpreise kräftig ansteigen. Gasoil hielt dann aber ab 16 Uhr dagegen und musste bei US-Börsenöffnung Federn lassen. Alles in allem ein äusserst volatiler Tag gestern.

Die langfristigen Auswirkungen in den kommenden Jahren müssen wir erst noch abwarten. Die erste Euphorie an den Märkten wird so schnell abflachen, wie sie gekommen ist. Bei Trump, der so erratisch ist, ist das Risiko durchaus gegeben, dass etwas aus dem Ruder läuft, auch wirtschaftlich, insbesondere, weil er ja Mehrheiten in beiden Kammern hat. Er traut sich jetzt alles zu, und er hat, anders als 2016, seine internen Kritiker aus dem Weg geräumt.

Börsendaten 07.11.2024 um 08:30

ICE-Gasoil November : 679.75

ICE-Brent Januar: 75.00

NY-Rohöl WTI Dezember: 71.69

US-Dollar/CHF: 0.8738

Rheinfracht nach Basel: 30.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: US-Wahlen lösen Dollar-Rally aus, Ölpreise unter Druck

Die US-Wahlen bleiben extrem spannend, mit einem derzeit knappen Vorsprung für Donald Trump in den bisherigen Auszählungen. Schon in der Nacht hat dieser mögliche Sieg den US-Dollar beflügelt, was dazu führte, dass die Währung in den frühen Morgenstunden ein neues Viermonatshoch erreichte. Der Greenback hält sich seither auf dem höchsten Niveau seit Juli.

Investoren erwarten, dass Trumps protektionistische Ausrichtung in Wirtschafts- und Aussenpolitik das Risiko neuer Handelskonflikte mit sich bringen könnte. Solche Entwicklungen würden möglicherweise die Inflation mittelfristig ansteigen lassen. Diese Aussicht auf eine Politik, die den Dollar stützen könnte, sorgt heute für eine klare Aufwertung der US-Währung. Die Ölmärkte geraten angesichts der Dollarstärke hingegen stark unter Druck. Da Rohöl weltweit in US-Dollar gehandelt wird, verteuert der Anstieg des Greenback die Ölpreise für Käufer mit anderen Währungen. Dies belastet die Ölbörsen merklich und führt zu einer spürbaren Abwärtsbewegung der Preise.

Die heutige fundamentale Markteinschätzung bleibt überwiegend positiv, da die allgemeine Stimmung trotz der Unsicherheit rund um den ungeklärten Wahlausgang in den USA eher bullish ist. Dennoch ist auch in den nächsten Tagen mit anhaltender Volatilität zu rechnen, da die Märkte weiterhin auf mögliche Entwicklungen im politischen Umfeld reagieren werden.

Die Inlandpreise profitieren derzeit von den Preisrückgängen an den internationalen Ölbörsen. Dies führt zwar zu leichten Preisnachlässen im Vergleich zu Dienstagmorgen, doch die Differenzen bleiben bisher moderat. Käufer sollten also zwar mit geringfügig niedrigeren Preisen rechnen, jedoch auf mögliche Schwankungen vorbereitet sein, falls sich die politische Lage unerwartet ändern sollte.

Börsendaten 06.11.2024 um 08:42

ICE-Gasoil NOV: 683.25$
ICE-Brent JAN: 74.59$
NY-Rohöl WTI DEZ: 71.15$
US-Dollar/CHF: 0.8730

Rheinfracht nach Basel: 30.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Steigende Transportkosten und OPEC-Zögern lassen Ölpreise klettern

Die Ölpreise haben sich nach den Tiefständen der letzten Woche wieder etwas erholt. Brent-Rohöl stieg dabei wieder über die Marke von 75 Dollar pro Barrel. Das liegt vor allem daran, dass die OPEC ihre geplante Produktionserhöhung auf Januar verschoben hat. Diese Entscheidung unterstützt die Preise, deutet aber auch darauf hin, dass die Nachfrage derzeit als zu schwach angesehen wird, um das Angebot zu erhöhen.

Ein weiteres Thema, das den Markt beschäftigt, ist der Konflikt zwischen Iran und Israel. Nachdem Israel als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff militärisch reagiert hat, wächst die Sorge, dass die Spannungen weiter eskalieren könnten. Marktteilnehmer befürchten, dass es zu Angriffen auf iranische Ölanlagen kommen könnte, was dann zu Versorgungsengpässen und einem weiteren Preisanstieg führen würde.

Auch in den USA gibt es Unsicherheiten. Tropensturm Rafael könnte den Golf von Mexiko erreichen und die dortigen Ölanlagen bedrohen. Sollte der Sturm auf die Region treffen, könnten kurzfristige Produktionsausfälle entstehen, was ebenfalls den Markt beeinflussen könnte.

In Europa stehen die Frachtraten auf dem Rhein unter Druck, da die Wasserstände nach wie vor niedrig sind. Da für die gesamte Woche kein Regen vorhergesagt ist, bleiben die Schifffahrtsbedingungen schwierig. Die Folge sind steigende Transportkosten, da die Schiffe weniger Ladung aufnehmen können.

Zusätzlich zu diesen Entwicklungen richten die Marktteilnehmer ihr Augenmerk diese Woche auf die US-Präsidentschaftswahlen und die Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank, die am Donnerstag bekanntgegeben wird. Beide Ereignisse könnten den US-Dollar beeinflussen und damit auch die Ölpreise. Darüber hinaus werden heute und morgen die wöchentlichen Lagerbestandsberichte von API und DOE veröffentlicht, die Aufschluss über die aktuelle Versorgungslage in den USA geben.

Börsendaten 05.11.2024 um 09:00 Uhr

ICE-Gasoil NOV: 687.00$

ICE-Brent JAN: 75.22$

NY-Rohöl WTI DEZ: 71.64$

US-Dollar/CHF: 0.8636

Rheinfracht nach Basel: 29.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: OPEC+ Entscheidung und geopolitischen Spannungen im Fokus

Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn zugelegt, nachdem die OPEC+ ihre Entscheidung zur geplanten Produktionsanhebung nochmals um einen Monat verschoben hat. Parallel dazu haben sich die Spannungen im Nahen Osten zwischen Iran und Israel verstärkt, was zusätzliche Unsicherheit in die Märkte bringt. In dieser Woche richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf mehrere Schlüsselereignisse, darunter die US-Präsidentschaftswahlen, die kommende Sitzung der US-Notenbank Fed und das Treffen des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses in China.

Die OPEC+ kündigte am Sonntag an, dass die geplante Erhöhung der Ölproduktion um 180.000 Barrel pro Tag (B/T) nicht wie vorgesehen Anfang Dezember, sondern erst im Januar stattfinden soll. Analysten von ING bewerten diese Entscheidung als Zeichen, dass die OPEC+ möglicherweise entschlossener ist, die Preise zu stützen, als bisher angenommen. Laut den Analysten ändert die Verschiebung zwar nichts an den grundlegenden Marktbedingungen, könnte aber die Sichtweise der Marktteilnehmer auf die Strategie der OPEC+ beeinflussen. Jedoch ist fraglich, wie wirksam diese Massnahme in Hinblick auf die mittelfristigen Marktaussichten sein wird. Die Entscheidung kam für viele Marktbeobachter nicht überraschend. Da für das kommende Jahr weiterhin ein deutlicher Angebotsüberschuss erwartet wird, könnte die Verschiebung der Kürzungsrücknahme nur eine kurzfristige Stützung bieten, bevor sich das Überangebot wieder bemerkbar macht.

UBS-Ölmarktanalyst Giovanni Staunovo sieht in dem Schritt der OPEC+ lediglich eine „moderat bullishe“ Wirkung. Seiner Meinung nach wird sich der Markt in erster Linie auf die politischen Entwicklungen und die Reaktion Irans auf die israelischen Angriffe konzentrieren, ebenso wie auf den Ausgang der US-Wahlen. Jorge Leon von Rystad Energy stimmt zu und hält es angesichts der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen für sinnvoll, dass die OPEC+ ihre Produktionsanhebung vorsichtig verzögert.

Über das Wochenende hat der Iran seine Drohungen gegenüber Israel intensiviert und Vergeltung für jüngste Angriffe angekündigt. Während einige US-Medien einen möglichen Angriff noch vor den Wahlen am 5. November für wahrscheinlich halten, vermuten andere, dass Iran erst danach reagieren könnte. Helima Croft von RBC Capital Markets betont, dass ein fortwährender Zyklus von Vergeltungsschlägen zwischen beiden Ländern das Risiko von Angriffen auf Ölanlagen erhöht.

In den USA steht am Dienstag die Präsidentschaftswahl an. Der Wahlkampf zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump gestaltet sich als knapp. Laut aktuellen Prognosen liegt Trump leicht vorne, was für die Ölmärkte erhebliche Konsequenzen hätte. Eine Rückkehr Trumps ins Weisse Haus könnte durch verschärfte Sanktionen gegenüber Ländern wie Iran und Venezuela sowie durch eine protektionistische Wirtschaftspolitik weitere Auswirkungen auf die Ölpreise haben.

Parallel zur Wahl steht am Donnerstagabend eine Zinsentscheidung der US-Notenbank an. Marktteilnehmer erwarten, dass die Fed ihren Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte senken könnte, insbesondere falls Unsicherheiten nach der Wahl zunehmen.

Börsendaten 04.11.2024 um 08:30

ICE-Gasoil NOV: 677.75

ICE-Brent JAN: 74.33

NY-Rohöl WTI DEZ: 70.72

US-Dollar/CHF: 0.8653

Rheinfracht nach Basel: 25.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Israel-Iran-Konflikt und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus – Ölpreise bleiben volatil

Zum Wochenbeginn sorgte die Tatsache, dass Israel bei seinem Vergeltungsangriff am Samstag die iranischen Ölanlagen unversehrt gelassen hatte, zusammen mit Irans zunächst moderater Reaktion für fallende Ölpreise an den internationalen Börsen. Am Donnerstagabend jedoch stiegen die Preise für Brent und WTI wieder leicht an, da Marktakteure angesichts neuer Berichte über mögliche iranische Vergeltungsschläge erneut eine geopolitische Risikoprämie einkalkulierten.

Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Rohölpreise die Verluste von Freitag auf Montag vor dem Wochenende möglicherweise wieder aufholen könnten. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit gering, dass dies in eine längerfristige Preisrally mündet. „Der Markt kann die potenziellen Spannungen im Nahen Osten nicht ignorieren, aber es ist mittlerweile offensichtlich, dass weder Israel noch der Iran riskieren würden, durch unüberlegte Aktionen eine umfassendere Eskalation herbeizuführen“, kommentierte Vandana Hari, Gründerin von Vanda Insights.

In der kommenden Woche könnten die Finanzmärkte und insbesondere die Ölbörsen erneut durch mehrere Ereignisse beeinflusst werden. Neben dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am 5. November und dem anstehenden Zinsentscheid des Offenmarktausschusses der US-Notenbank könnte auch die OPEC+ eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl das nächste reguläre Treffen der OPEC und ihrer Partner erst Anfang Dezember stattfindet, wird spekuliert, dass die Allianz bereits in den kommenden Tagen eine Verzögerung der geplanten Produktionssteigerung ankündigen könnte.

Ein solcher Schritt wäre zwar grundsätzlich preistreibend, könnte von den Märkten jedoch ebenso als Hinweis auf eine schwache Nachfrageentwicklung interpretiert werden – ein Umstand, der vor allem die Lage in China betrifft. Trotz verschiedener wirtschaftlicher Stützungsmassnahmen der chinesischen Regierung und des ersten Wachstums im Einkaufsmanagerindex für die Industrie seit sechs Monaten bleibt der Optimismus der Marktteilnehmer gedämpft. Die Unsicherheit über Chinas Nachfragepotenzial könnte schnell wieder zunehmen, falls die nächsten Konjunkturdaten enttäuschen sollten.

Bevor die Trader jedoch nächste Woche die langfristigen Entwicklungen berücksichtigen, liegt der Fokus bis zum Wochenende auf neuen Informationen zum Iran-Israel-Konflikt und den bevorstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Oktober, die am Freitagnachmittag veröffentlicht werden. Diese Daten könnten sowohl die Erwartungen hinsichtlich der US-Nachfrage als auch die Spekulationen über die zukünftige Zinspolitik der Fed beeinflussen. Bis dahin bleiben die Ölfutures zunächst in der Nähe ihrer Tageshochs, was auf ein anhaltendes Aufwärtspotenzial bei den Inlandspreisen hindeutet.

Börsendaten 01.11.2024 um 08:30
ICE-Gasoil NOV: 680.25
ICE-Brent DEZ: 74.22
NY-Rohöl WTI DEZ: 70.72
US-Dollar/CHF: 0.8643
Rheinfracht nach Basel: 25.00

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Starker Aufwind

Die letzten 24 Stunden hatten die Kurse starken Rückenwind. Chinas Kraftstoffexporte werden im kommenden November niedriger als erwartet. Zudem plant die USA weitere Rückkäufe ihrer strategischen Reserven.

Davon abgesehen werden die US-Präsidentschaftswahlen und die Zinssitzung der Fed in der kommenden Woche wichtige Ereignisse sein, die am Ölmarkt für Turbulenzen sorgen könnten. Allerdings könnte sich auch die OPEC+ in den Vordergrund drängen, denn aus den Reihen der Allianz hieß es gestern, die ab Dezember geplanten Produktionssteigerungen könnten noch einmal vertagt werden.

Der tiefe US-Dollar, sowie die tiefen Rheinfrachten wirken etwas dagegen. Die nächste Woche wird spannend und wohl auch ereignisreich. Die Lieferkapazitäten sind aufgrund sehr hoher Nachfrage weiterhin stark belastet. Unsere momentane Empfehlung lautet daher: Jetzt vom weiterhin sehr attraktiven Preisniveau profitieren und den Bedarf bis Ende Jahr absichern. Eine Lieferung im Dezember ist ohne Aufschlag möglich und entlastet die momentan angespannte Liefersituation.

Börsendaten 31.10.2024 um 08:45

ICE-Gasoil November : 660.25

ICE-Brent Dezember: 72.63

NY-Rohöl WTI Dezember: 68.74

US-Dollar/CHF: 0.8652

Rheinfracht nach Basel: 24.50

Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Ölmarkt unter Druck: Geopolitische Entspannung und Angebotsfragen senken Preise

Die Preisrückgänge an den Ölmärkten, die bereits am Montag begonnen hatten, setzten sich am gestrigen Dienstag weiter fort. Der wesentliche Grund hierfür lag in der reduzierten geopolitischen Risikoprämie. Nachdem Israel bei seinem Vergeltungsschlag für den Raketenangriff Irans am 1. Oktober die iranischen Atom- und Ölanlagen verschont hatte, bauten Marktteilnehmer die Risikoaufschläge grösstenteils wieder ab. Gestern verstärkten sich zudem die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon, was das Preisniveau weiter sinken liess.

Laut Analyst Yeap Jun Rong von IG scheint ein Waffenstillstandsabkommen im Nahen Osten in greifbare Nähe zu rücken, wodurch das Risiko einer Eskalation mit möglichen Auswirkungen auf die Ölproduktion abnimmt. Gleichzeitig beharrt die OPEC+ auf ihren Produktionskürzungen. Allerdings weist Jun Rong darauf hin, dass der abrupte Preisrückgang seit Wochenbeginn eine Stabilisierung nötig machen könnte. Trotz dieser Einschätzung rechnet er nur mit einer begrenzten Erholung der Ölpreise, da es derzeit an positiven Impulsen für eine nachhaltigere Aufwärtsbewegung fehlt.

Die OPEC+ wird voraussichtlich bis zur nächsten Sitzung am 2. Dezember abwarten, wie sich die Entwicklungen im Nahen Osten und die US-Präsidentschaftswahlen gestalten. Auch die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve, die voraussichtlich im November den Leitzins senken wird, könnten Einfluss nehmen. So lange bleibt die Marktaufmerksamkeit auf die Angebotslage in den USA gerichtet, die der wöchentliche DOE-Ölbericht heute Nachmittag um 15:30 Uhr detailliert darlegen wird.

Auch wenn die Fundamentaldaten dadurch etwas gestützt werden könnten, reichen diese Entwicklungen nicht für eine insgesamt positive Markteinschätzung. Sollte sich die Lage im Nahen Osten stabilisieren, bleibt der Ölmarkt grundsätzlich eher unter Druck. Für die Inlandspreise gibt es aktuell noch keine eindeutige Richtung.

Börsendaten 30.10.2024 um 08:42

ICE-Gasoil NOV: 645.75$
ICE-Brent DEZ: 71.56$
NY-Rohöl WTI DEZ: 67.71$
US-Dollar/CHF: 0.8671

Rheinfracht nach Basel: 24.50